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Jetzt Lagebild schaffen: Wie Unternehmen 2025 in Österreich & Deutschland Orientierung gewinnen – und handlungsfähig bleiben

Ohne aktuelles, belastbares Lagebild aus der Organisation tappen Führung und HR oft im Dunkeln. Doch wie erfährt man, ob es auch im eigenen Unternehmen bereits Handlungsbedarf gibt?
Geschrieben von
Sebastian Luzian
Sebastian Luzian
Veröffentlicht am
October 17, 2025

Laut dem World Economic Outlook vom 14. Oktober 2025 des Internationalen Währungsfonds1 ist die wirtschaftliche Lage in den meisten europäischen Ländern immer noch verhalten. Mit einem prognostizierten Gesamtwachstum von 1,3 Prozent für die Euro-Region ist die Aussicht besser als 2024 – aber immer noch getrübt.

Besonders stark betroffen sind Deutschland und Österreich, die beiden Länder bilden mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 % und 0,3 % die Schlusslichter der Euro-Zone.

Kurzüberblick (TL;DR)

  • Konjunktur: Zähes Umfeld, aber erste Erholungssignale sind sichtbar. 2025 wird Deutschland nur leicht wachsen (0,2 %), 2026 etwas kräftiger (Prognose ist 0,9 %). Auch für Österreich sieht es mit einem prognostizierten Wachstum von 0,3 % (2025) und 0,8 % (2026) nicht viel besser aus.
  • Preise & Geldpolitik: Die Inflation nähert sich in Deutschland der 2 %-Marke, diese lag im September 2025 bei 2,4 %2. Die Inflation in Österreich bleibt erhöht (ca. 4 %)3. Zuletzt hält die EZB die Zinsen stabil.
  • Arbeitsmarkt: Arbeitslosigkeit steigt leicht, bleibt aber historisch moderat: Eurozone 6,3 %, Deutschland 3,7 %, Österreich ~5,8 % (Stand 2. Oktober 2025)4
  • Stimmung: Unternehmens- und Investorenstimmung schwanken, die Industrie ist wirtschaftlich angeschlagen. Auch die Mitarbeiterzufriedenheit ist 2025 stark gesunken.
Die EUCUSA-Datenbank zeigt: Mitarbeitende sind 2025 deutlich unzufriedener geworden.

Was hat das mit Feedback zu tun? – Ziemlich viel.

Durch den wirtschaftlichen Druck der oben benannten Aspekte werden Sicherheit, Orientierung und Vertrauen enorm beeinflusst – und Produktivität, Qualität und Handlungsfähigkeit folgen prompt hinterher.

Ohne aktuelles, belastbares Lagebild aus der Organisation tappen Führung und HR oft im Dunkeln. Doch wie erfährt man, ob es auch im eigenen Unternehmen bereits Handlungsbedarf gibt?  

Richtig – mit gezieltem Feedback von innen!

Feedback sollte kein Ritual sein, sondern eine Orientierungshilfe. Es liefert Hinweise, wie es um die Belegschaft steht, wo es Schwierigkeiten, Ängste und Probleme gibt, aber auch wo Potenziale verborgen liegen und welche Fragen die Führung klären sollte.

Mit der gegebenen Orientierung entsteht, was aktuell am meisten zählt: Sicherheit, Vertrauen und Handlungsfähigkeit.  Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist das Wissen über die aktuelle Lage von Mitarbeitern, Partnern und Kunden daher von enormer Bedeutung.

Überblick

Warum jetzt?

Die neue Realität für HR

Was tun?

Was bringt`s?


Warum sollte gerade jetzt Feedback eingeholt werden?

  • Dynamik: Lage und Erwartungen verschieben sich in kürzesten Abständen.
  • Aktualität: Ergebnisse aus 2024 oder von früher bilden die Gegenwart oft nicht mehr zur Genüge ab.
  • Qualität von Entscheidungen: Wer Signale rasch erfasst, kann besser priorisieren.
  • Tempo: Rahmenbedingungen ändern sich 2025 schneller als klassische Planungszyklen. Ohne frische Feedback-Daten arbeiten Führung und HR im Blindflug.

Nicht trotz, sondern gerade wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage ist jetzt der Richtige Zeitpunkt, aktuelle Daten über das Befinden und die Situation der Belegschaft zu erheben – um Prioritäten zu klären und handlungsfähig zu bleiben.

Regelmäßiges, aktuelles Feedback schafft ein klares Lagebild und hilft, Entscheidungen nachvollziehbar und wirksam zu treffen.


Die neue Realität für HR: Veränderungstempo schlägt Jahresplanung

Budget, Personalbedarf, Skills, Tools, Unsicherheiten – vieles dreht sich in der heutigen Zeit in Wochen, nicht in Jahren. Neben der klassischen, jährlichen Mitarbeiterbefragung liefern kleinere gezieltere Befragungen, wie Pulse Checks, oder direktes Feedback ein noch aktuelleres Lagebewusstsein und Signale für operative Steuerung.

Moderne Feedback-Systeme verknüpfen Employee Experience mit Unternehmensleistung.

Die Logik ist simpel:

Feedback-Prozess: Von Signal zu Wirkung Vier Schritte: Feedback erfassen, Feedback priorisieren, Maßnahmen erstellen, Wirkung analysieren. Verbunden durch Pfeile. Signal Feedback erfassen Pulse, Kurzbefragungen, Freitexte & KPIs Fokus Feedback priorisieren Wirkung × Machbarkeit, (Führung/HR) Umsetzung Maßnahmen erstellen Team/Prozess, Quick Wins Ergebnis Wirkung analysieren EX-Trend → KPI-Trend, Review & Skalierung

Von der Momentaufnahme zur Wirkung: kurz messen → klar entscheiden → sichtbar liefern.

Um Employee Experience nachhaltig erfassen zu können gibt es flexible Feedbacksysteme welche Themen schnell und unkompliziert abfragen können:

  • Wie geht es den Teams aktuell?
  • Was verhindert Leistung nächste Woche?
  • Welche Entscheidungen müssen Führungskräfte sofort schnell treffen?

Dazu braucht es:

  1. Regelmäßige, kurze Abfragen (Pulse) für Orientierung.
  2. Schnelle Priorisierung
  3. Transparente Übersetzung der Ergebnisse in konkrete Maßnahmen mit nachvollziehbarer Umsetzung.
  4. Wiederkehrende Pulse-Surveys oder Feedback on Demand zur Wirkungsmessung – nicht „irgendwann“, sondern binnen weniger Wochen.


Was tun?

Lagebild erfassen: In unruhigen Zeiten braucht es ein aktuelles, gemeinsames Verständnis der Situation. Dazu gehören ein klarer Blick auf Stimmung, Belastungen und Arbeitsfähigkeit in den Teams sowie auf Schnittstellen, die reibungslos funktionieren – oder eben nicht. Ein aktuelles, gemeinsames Verständnis der Situation verhindert Entscheidungen auf Basis überholter Annahmen. Gerade jetzt schafft es Orientierung, macht Engpässe sichtbar und legt die Grundlage für fokussiertes Handeln.

Feedback einholen: Momentaufnahmen vom Vorjahr sind in einer sich so schnell wandelnden Welt meist nicht mehr treffsicher. Abhilfe schaffen Feedbacksystem wie z.B.: Pulse-Surveys (kurze, regelmäßige Befragungen), welche wiederkehrende, zeitnahe Signale liefern.

Wenige, präzise Fragen reichen, um Trends zu erkennen, Engpässe sichtbar zu machen und die Wirkung von Maßnahmen zu prüfen. Besonders bei dezentralen und remote Teams. Auch einfache Mitarbeiter- oder Kundenbefragungen können in abgespecktem Umfang in kurzer Zeit Daten zur aktuellen Lage liefern.

Frühindikatoren beobachten & lernen: Wenige, aussagekräftige Indikatoren wie Workload, Wartezeiten oder Fluktuationsabsicht können bei regelmäßiger Erhebung schnelle Signale liefern. Mit kurzen Reviews kann schnell erfasst werden, welche Indikatoren in welchen Teilen der Organisation oder im Team anspringen, und wofür sie stehen – etwa Überlastung, Prozessstau oder Führungsbedarf.

Schnittstellen beleuchten: Damit Feedback konsequent in Lernen und Handeln übergeht, ist es wichtig, Zuständigkeiten und Erwartungen zwischen Teams und Organisationen klar zu benennen und einfach zu dokumentieren. Das reduziert Reibungen im Tagesgeschäft, erhöht Verlässlichkeit und schafft die Basis für zügige Entscheidungen.


Was bringt’s?

Ein aktuelles Lagebild schafft Orientierung, stärkt Vertrauen und bringt Prioritätenklarheit in den Alltag. Regelmäßiges Feedback macht Engpässe und Trendwechsel früh sichtbar, sodass Teams schneller und sicherer entscheiden können. Das führt zu messbaren Effekten: höhere Mitarbeiterbindung durch nachvollziehbare Entscheidungen, steigende Produktivität durch weniger Reibung und klarere Zuständigkeiten.

Kurz: Durch Feedback in kürzeren Abständen gewinnen Teams Orientierung, handeln schneller, reduzieren Risiken und stärken genau das, was jetzt zählt: die Erfahrung ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – ein zentraler Treiber für nachhaltigen Unternehmenserfolg in dynamischen Zeiten.


Quellen:

[1]https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2025/10/14/world-economic-outlook-october-2025
[2]https://www.destatis.de/EN/Press/2025/10/PE25_374_611.html
[3]https://www.statistik.at/statistiken/volkswirtschaft-und-oeffentliche-finanzen/preise-und-preisindizes/verbraucherpreisindex-vpi/hvpi
[4]https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-euro-indicators/w/3-02102025-ap

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